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#32 – KEDOSCHIM קדושים „HEILIGE“

3. Mose 19,1 – 20,27; Mt 1-6 Sprüche 5-8 Jeremia 30-45

Liebe Geschwister,

Unsere Wochenlesung heißt im Hebräischen „Kedoschim” oder übersetzt „Heilige”. Kedoschim kommt vom Wurzelwort „Kadosch”, welches heilig bedeutet. „Und YHWH redete mit Mose und sprach: Rede mit der ganzen Gemeinde der Israeliten und sprich zu ihnen: ‚Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, YHWH, euer Elohim. Ein jeder

fürchte seine Mutter und seinen Vater. Haltet meine Feiertage; ich bin YHWH, euer Elohim.'” (3. Mose 19,1-3). Im hebräischen Text steht nicht hier Feiertage, sondern “haltet meine shabbath”.

Warum wird gerade hier der Schabbat erwähnt? Warum finden wir in diesem Abschnitt so eine seltsame Liste von verschiedenen Geboten, wie beispielsweise, dass man das Opferfleisch bis zum dritten Tag verzehrt haben muss, man solle nicht das ganze Land, das man besitzt abernten, die Armen und Fremdlinge bedenken, nicht stehlen, nicht unrecht handeln im Gericht und vieles mehr? Was haben all diese Unterweisungen damit zu tun, dass man, wenn man sie hält, Heiligkeit erlangt?
Heilig zu sein, so könnte man doch denken, würde bedeuten, mit Hingabe beten und YHWH zu loben und preisen, oder ähnliches?
Wenn wir uns näher mit dem Konzept der Heiligkeit beschäftigen, entdecken wir, wie es oftmals mit dem Konzept der Absonderung /Abtrennung verbunden ist und im Zusammenhang mit Ägypten vorkommt: „Entheiligt nicht meinen heiligen Namen, damit ich geheiligt werde unter den Israeliten; ich bin YHWH, der euch heiligt, der euch aus Ägyptenland geführt hat, um euer Elohim zu sein. Ich bin YHWH.“ Diese Verbindung zwischen Heiligkeit und Absonderung finden wir überall. Werfen wir einen Blick in die Stiftshütte, dort wird das Heiligtum vom Allerheiligsten abgetrennt: „Und du sollst den Vorhang an die Haken hängen und die Lade mit dem Gesetz hinter den Vorhang setzen, dass er euch eine Scheidewand sei zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten.“ (2. Mose 26,33). Das Konzept der Heiligung sehen wir auch bei den Priestern: „Und ich will die Stiftshütte und den Altar heiligen und Aaron und seine Söhne heiligen, dass sie meine Priester seien.“ (2. Mose 29,44).
Die Absonderung gehört inwendig zur Heiligung selbst oder anders ausgedrückt, die Heiligung wird durch Absonderung erschaffen.
Wann tritt das erste Mal das Wort „heilig“ in der Torah auf? In der Schöpfungsgeschichte, als YHWH den siebten Tag von den restlichen sechs Tagen absonderte, an ihm ruhte und ihn so heiligte.
YHWH hat aus seiner Welt durch Absonderung einen Raum für uns geschaffen, in dem wir leben können. Er hat dafür Zeit und Raum geschaffen, die es so für Gott in seiner Welt nicht gibt. Dieser Platz für uns wurde durch Absonderung erschaffen. Israel wurde ebenfalls durch Absonderung erschaffen und so für ihn geheiligt: „Darum sollt ihr mir heilig sein; denn ich, YHWH, bin heilig, der euch abgesondert hat von den Völkern, dass ihr mein wäret.“ (2. Mose 20,26)
Und dieses Konzept der Absonderung, das YHWH ständig verwendet, um entweder für uns Raum zu erschaffen auf der Erde oder in der Absonderung als sein Volk vor Ihm leben zu können, erwartet er auch von uns. Wir sollen für YHWH Raum in unserem Leben machen, indem wir beispielsweise den Schabbat halten, wo Er uns in unserer Zeit begegnen kann, indem Er an diesem Tag in unsere Welt hineinkommt und sich mit uns trifft. Oder wir sollen durch Absonderung den anderen Raum geben, indem wir ihre Grenzen achten und nicht übertreten. Dies ist der gemeinsame Nenner aller Unterweisungen. Indem wir Tiere nicht miteinander kreuzen, achten wir ihre Grenze, den Raum, den YHWH für sie gesetzt hat. Wenn wir das Opfer, das wir YHWH darbringen, bis zum dritten Tag verzehrt haben in der Gemeinschaft mit ihm, achten wir den Raum, den er gesetzt hat zum gemeinsamen Verzehr. Wenn wir die Grenzen im sexuellen Umgang mit einander achten, achten wir den Raum, den jeder braucht zum Leben, ohne ihn zu übertreten.
Ein heiliges Leben zu führen, heißt dann, den Raum, den YHWH bestimmt hat, zu achten und den Raum, den unsere Nächsten brauchen, auch zu berücksichtigen. Wenn wir den Armen abgeben von unserem Raum, erschaffen wir auch für sie Raum zum Leben.
„Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, YHWH, euer Elohim.“

Schabbat Schalom

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