#27 TASRIA תזריע „SIE EMPFÄNGT“

Mose 12,1 – 13,59;

Apg 20-23
Psalm 23+24
Jesaja 49-66
Der kurze Abschnitt in Kapitel 12 belehrt uns über YHWHs Anweisungen für Wöchnerinnen. Sie klingen für uns sehr fremd: Eine Frau gilt nach der Geburt eines Sohnes für sieben Tage unrein und soll „33 Tage im Blut ihrer Reinigung daheimbleiben“, bei einer Tochter ist sie zwei Wochen unrein und soll „66 Tage im Blut ihrer Reinigung 
daheimbleiben“.

Aus der Sicht YHWHs sind wir beim Eintritt in diese Welt unrein: „Siehe, ich bin als Sünder geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen“ (Psalm 51,7). In Hiob 25,4 lesen wir es so: „Und wie kann ein Mensch gerecht sein vor YHWH? Und wie kann rein sein ein vom Weibe Geborener?“ Das hebräische Wort für „rein“ heißt „zakah“ und bedeutet nicht nur rein, sondern auch gerechtfertigt. „Zakah“ kommt vom Wurzelwort „zakak“ und bedeutet „rein, glänzend, leuchtend, strahlend“. Der Mensch war ursprünglich in das strahlende Bild YHWHs geschaffen. Und diesen Herrlichkeitsleib hatte er verloren, war unrein geworden und nicht mehr gerechtfertigt vor YHWH. Und bedurfte einer Rechtfertigung vor ihm.

Deswegen brachte auch die Mutter nach den Tagen ihrer Reinigung, in denen sie wieder zum Tempel gehen durfte, ein Opfer. Wir erinnern uns, die Opfer waren das, was nahe ist, nahebringen: das korban – ein Bild auf Y‘shua. Weshalb brachte sie denn das Opfer vor die Tür der Stiftshütte? Und weshalb aßen denn die Priester das Brot vor der Tür der Stiftshütte (2. Mose 29,32)?
Diese Formulierung vor der Tür weist auf eine alte Sitte im Nahen Osten hin, dass Bündnisse über der Schwelle einer Tür geschlossen worden sind. In der Schwelle war im Boden eine Schale eingemauert, in der das Blut des vor der Tür geschlachteten Tieres aufgefangen wurde und es lief auch in einer Rinne auf der Schwelle entlang. Der Bündnispartner musste dann über die Schwelle gehen (Pass-over) und im Haus wurde das Bündnismahl gehalten. Die Opferung über der Schwelle war ein Zeichen des Bundes, das über der Schwelle geschlossen worden wurde und hier in unserem Wochentext durch Verunreinigung erneuert wurde. Am Pfahl treten wir sozuagen auch in das Bündnis über der Schwelle ein, da er von sich sagt, dass er die Tür ist.

Und fand diese Torah-Anweisung auch Anwendung im Leben unseres Herrn? Wir lesen in Lukas 2,22ff: „Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn YHWH darzustellen, wie geschrieben steht im Gesetz (Torah) YHWHs: „Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll YHWH geheiligt heißen, und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz (Torah) YHWHs: Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.“

Maria hielt sich an die Anweisungen YHWHs. Und nur weil die Torahanweisungen im Leben Y‘shuas umgesetzt wurden und er als Erstgeborener YHWH dargebracht worden ist, hatte er alle Rechte und Pflichten eines Erstgeborenen, die unsere Erlösung mit einschließen. Wir leben unmittelbar in den gültigen Anweisungen der Torah. Wie blind sind viele, die sagen, die Torah gilt nicht mehr. Damit leugnen sie das für sie geltende Erstgeburtsrecht, eine Torahanweisung, oder?

Schabbat Schalom

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